Gerade in Zeiten der Oktoberfeste, die nach dem Ende der Mutter aller «Wiesn» wie Wildwuchs aus allen D.A.CH-ern spriessen, stellt sich die entscheidende Frage: «Wer hat’s erfunden?» Das Oktoberfest findet seit 1810 auf der Münchner Theresienwiese statt und ist mittlerweile zum Derivat von Stadtmarketing- und Politstrategen verkommen: Sei es das «Oktoberfest» der grössten Schweizer Volkspartei in Uster (von ahd. ustar-aha, «der gefrässige Bach», mit zahlreiche Spuren von Ufersiedlungen der neolithischen Kultur), das gleichnamige «Oktoberfest» in Rümikon (von ahd. Rumaninghofun, «bei den Höfen der Sippe des Ruman») oder gar die «Oktoberfest-Wunderwaffe», organisiert vom lokalen St. Sebastianus Schützenverein Düsseldorf-Niederkassel 1890 e.V.: Allesamt sind sie Trittbrettfahrer der bierseligen Gemütlichkeit und missachten eventuell die goldene Regel des bayerischen Ausschankgebots.
Quelle: http://www.restaurant-mundart.de
Denn für das Oktoberfest brauen die Münchner BraumeisterInnen ein Bier, das eine Stammwürze von mindestens 13,5 % aufweisen muss und zwischen 5,8 bis 6,4 Volumenprozent Alkohol enthält (Quelle: de.wikipedia.org/wiki/Oktoberfest). Es bleibt festzuhalten, dass diese Werte und Vorgaben angesichts der aktuellen Messskandale im Automobilbereich bei «Wiesn»-Plagiatoren nie auf ihre Richtigkeit überprüft wurden: Bloss, wie will der trinkfreudige Laie dies erkennen? Angeblich mehren sich bereits die Fälle von Selbstanzeigen reumütiger Schankwirte, welche die originale «Wiesn» nur vom Trinkenhören kennen und ihren KundInnen frischfröhlich weiter gepanschten Biodiesel (= Bier, das die Münchner Vorgaben nicht erfüllt) ausschenken. Wiesnkenner bleibt wachsam, denn: «Wea nia fuatgeht kummd a nia hoam!»