So finden sich die Komparsin Christl, der Weinverkäufer Wolfgang, der Taxifahrer Erwin und die Schallplattenverkäuferin Brigitte nach diversen Episoden am Ufer der Havel wieder, wo sie den Träumen aus Schellack lauschen. Das «Electrola-Ratensystem» («Nur geringe Anzahlung und 12 kleine Monatsraten», Film: 07’02) ermöglicht unlimitierten Genuss pur in freier Natur; nur schade, dass solche Träume auch zerbrechen können (Film: 55’58ff.). Der Montag darauf endet mit der Einblendung: «4 Millionen warten auf den nächsten Sonntag». Viele Sonntage später folgen Kofferradio (1954), Walkman (1979), Discman (1984), iPod (2001) und schliesslich die aktuellen Streaming-Services, welche den Sonntag als glückseligen Tag des Musikerlebnisses gänzlich überflüssig zu machen drohen.
PS: «Menschen am Sonntag» gilt als epochaler Film der «Neuen Sachlichkeit», er beeinflusste den poetischen Realismus der 1930er Jahre in Frankreich (Carné, Clair, Renoir, u.a.) und wirkte stilbildend für den italienischen Neorealismus der 1940er Jahre (Rosselini, Visconti, Fellini, De Sica, u.a.).