Wie unlängst auf Spiegel.de festgestellt hat, sind auf dem Weg ins digitale Jahrtausend ein paar Dinge auf der Strecke geblieben: Wählscheibentelefone, Parkuhren und Klappzahlenwecker, welche den Alltag früher zu einem sinnlichen Erlebnis machten, sind nicht mehr. Die “Digitale Transformation” setzt sich unaufhaltsam fort, denn alles, was digitalisierbar ist, wird künftig auch digitalisiert werden.
Die Generation der “Digital Immigrants” verfügt hier über einen entscheidenden Sozialisationsvorteil: Warten können, Dinge erst einmal setzen lassen und aktives Zuhören (neudeutsch auch “Listening Skills” genannt) sind alles Fähigkeiten, welche sich “Digital Natives” unter Umständen erst mühsam erarbeiten müssen: Insofern gewinnt die “Internationale” ungewollt an Aktualität, denn dem analogen Moment – sprich der menschlichen Komponente in der Kommunikation – gehört die Zukunft. Analoge Signale, z.B. in der Führungs- oder Mitarbeiterkommunikation, sind nicht kopierbar und womöglich der einzige Weg aus der drohenden digitalen Unmündigkeit:
|: Völker, hört die Signale!
Auf zum letzten Gefecht!
Die Internationale
erkämpft das Menschenrecht. 😐
Es rettet uns kein höh’res Wesen,
kein Gott, kein Kaiser noch Tribun
Uns aus dem Elend zu erlösen
können wir nur selber tun!
Leeres Wort: des Armen Rechte,
Leeres Wort: des Reichen Pflicht!
Unmündig nennt man uns und Knechte,
duldet die Schmach nun länger nicht!
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Die_Internationale
Emil Konrad Luckhardt (1888-1914), Verfasser des deutschen Urtextes der “Internationalen”.